Kein Grund zum Lachen
HeimHeim > Nachricht > Kein Grund zum Lachen

Kein Grund zum Lachen

May 20, 2023

Ein Anstieg des Angebots und des Freizeitkonsums von Lachgas („Lachgas“) steht im Mittelpunkt eines neuen Berichts, der heute von der EU-Drogenagentur (EMCDDA) veröffentlicht wurde. Die Veröffentlichung „Freizeitkonsum von Lachgas: ein wachsendes Problem für Europa“ weist auf die Risiken und Schäden hin, die mit der Droge verbunden sind, die mittlerweile weit verbreitet, billig und bei einigen jungen Menschen beliebt ist (1).

Lachgas hat vielfältige legitime medizinische, industrielle, kommerzielle und wissenschaftliche Verwendungszwecke (z. B. als Lebensmittelzusatzstoff oder Anästhetikum in der Medizin). Seit über 200 Jahren wird es auch wegen seiner psychoaktiven Wirkung verwendet, darunter Gefühle von Euphorie, Entspannung und Losgelöstheit (2). Im letzten Jahrzehnt hat die Freizeitnutzung in vielen Regionen der Welt stark zugenommen. In einigen europäischen Ländern wurden besondere Bedenken seit 2017–18 geäußert, als das Medikament allgemeiner und in größeren Mengen verfügbar wurde.

„Die wachsende Beliebtheit von Lachgas könnte bis zu einem gewissen Grad durch seine einfache Verfügbarkeit, den niedrigen Preis, die kurzlebigen Wirkungen und die allgemeine Wahrnehmung der Konsumenten als relativ sichere Droge erklärt werden“, heißt es in dem Bericht.

Die Analyse untersucht die aktuelle Situation, Risiken und Reaktionen auf die Freizeitnutzung des Gases in Europa und gibt einen Überblick über seine Chemie, Pharmakologie und Toxikologie. Im Bericht werden sieben Fallstudien aus Dänemark, Irland, Frankreich, Litauen, den Niederlanden, Portugal und dem Vereinigten Königreich vorgestellt (3).

Ein weiterer Schlüsselfaktor im Zusammenhang mit der zunehmenden Freizeitnutzung des Gases ist die weit verbreitete Verfügbarkeit kleiner 8-Gramm-Kartuschen mit Lachgas (die zum Befüllen von Ballons verwendet werden, aus denen das Gas inhaliert wird). Diese Patronen – die üblicherweise als Treibmittel in Aerosolform für die Herstellung von Schlagsahne verwendet werden – sind kostengünstig und leicht in seriösen Quellen wie Convenience-Stores, Supermärkten und Online-Anbietern zu kaufen.

Anbieter haben aber auch damit begonnen, größere Flaschen (15 kg) des Gases zu verkaufen und gezielt auf den Freizeitmarkt abzuzielen. Dadurch wird das Gas deutlich günstiger und fördert nachweislich eine umfassendere, intensivere und regelmäßigere Nutzung. In einigen Bereichen spielen soziale Medien eine wichtige Rolle bei der Werbung und dem Verkauf des Arzneimittels.

In dem Bericht heißt es: „Es hat sich eine profitable und wachsende Lieferkette entwickelt, in der spezialisierte Internetgeschäfte das Gas direkt für den Freizeitgebrauch bewerben oder es unter dem Deckmantel der Verwendung zur Herstellung von Schlagsahne anbieten.“

Negative Auswirkungen auf die Gesundheit: Vergiftungen, Verbrennungen und Schädigungen des Nervensystems

„Da die Zahl der Menschen, die Lachgas konsumieren, zugenommen hat, ist auch die Zahl der Vergiftungen gestiegen“, heißt es in dem Bericht. Auch wenn die Anzahl dieser Vergiftungen noch relativ gering ist, sind sie tendenziell mit einem stärkeren oder häufigeren Konsum verbunden. Der Bericht zeigt einen kleinen, aber deutlichen Anstieg der Meldungen über Vergiftungen an Giftnotrufzentralen. In Dänemark stiegen die Fälle von 16 im Jahr 2015 auf 73 im Jahr 2021. In Frankreich wurden im Jahr 2020 134 Fälle gemeldet – gegenüber 10 im Jahr 2017. In den Niederlanden stiegen die Fälle derweil von 13 im Jahr 2015 auf 144 im Jahr 2020.

Bei vielen der ab 2017 an Giftnotrufzentralen gemeldeten Fälle handelt es sich um unterschiedlich schwere Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität) durch die irreversible Inaktivierung von Vitamin B12 im Körper (ein essentielles Vitamin für eine gesunde Nervenfunktion). Weitere Bedenken sind schwere Erfrierungen (Verbrennungen, die durch den Kontakt mit dem aus dem Behälter freigesetzten Gefriergas entstehen) und Lungenverletzungen, die typischerweise durch größere Flaschen aufgrund des hohen Drucks verursacht werden. Darüber hinaus ist in mindestens einem Land (den Niederlanden) auch die Zahl der Autounfälle mit Gasbeteiligung erheblich gestiegen.

Dennoch betont der Bericht: „Es ist wichtig zu erkennen, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen kein Lachgas verwendet.“ Diejenigen, die dies tun, verwenden normalerweise selten relativ kleine Mengen.

Alexis Goosdeel, Direktor der EMCDDA, sagt: „Der Anstieg des Freizeitkonsums von Lachgas in einigen Teilen Europas gibt Anlass zur Sorge.“ Unter Anwendern besteht die allgemeine Auffassung, dass das Einatmen von Lachgas sicher ist. Wir sehen jedoch, dass eine häufigere oder stärkere Verwendung des Gases das Risiko schwerwiegender Schäden, wie etwa einer Schädigung des Nervensystems, erhöht. Es ist daher wichtig, eine Normalisierung und unbeabsichtigte Förderung seines Einsatzes zu vermeiden. „Gezielte Interventionen und weitere Forschung sind erforderlich, um das Verständnis der Risiken zu verbessern und Schäden zu reduzieren.“

Antwort auf das Problem: Notwendigkeit einer genaueren Überwachung

„Unser Verständnis von Nutzung, Risiken und wirksamen Gegenmaßnahmen ist begrenzt, unter anderem weil diese Art der Freizeitnutzung relativ neu ist“, heißt es in dem Bericht. In diesem Zusammenhang muss die Überwachung von Lachgas verstärkt werden und es sind weitere Forschungsarbeiten in Bereichen wie Epidemiologie, Pharmakologie, Toxikologie, Versorgung sowie Wirksamkeit von Behandlungen und Reaktionen erforderlich.

Bei jeder Gegenmaßnahme muss die weit verbreitete legitime Verwendung von Lachgas durch Industrie, Gesundheitswesen und Verbraucher berücksichtigt werden. Derzeit gibt es für diese Verwendungszwecke, wenn überhaupt, nur wenige Alternativen zu Gas. Daher ist ein Bewusstsein für dieses Problem und eine Konsultation mit diesen Partnern erforderlich.

In den meisten Fällen haben die Länder eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Versorgung mit Lachgas einzuschränken und gezielte Gesundheitsförderung zu betreiben. Die im Bericht enthaltenen Fallstudien stellen eine Vielzahl von Antworten dar, die auf nationaler Ebene angenommen wurden.

(1) Freizeitkonsum von Lachgas: ein wachsendes Problem für Europa. Bericht | Scheinwerfer

(2) Im 19. Jahrhundert waren „Lachgaspartys“ bei Mitgliedern der britischen Oberschicht beliebt. (3) Das Vereinigte Königreich ist kein Mitglied der EBDD mehr, da es die EU am 31. Dezember 2020 verlassen hat. Eine Fallstudie wird für das Vereinigte Königreich, ein Nicht-EU-Land, bereitgestellt, da der Konsum von Lachgas bei jungen Menschen dort schon seit längerem bekannt ist und diese Erfahrungen, einschließlich der Reaktion, bei der Information über Reaktionen in anderen Ländern hilfreich sein können.

Registrieren Sie sich hier, um unsere Pressemitteilungen zu erhalten.

Registrieren Sie sich hier, um unseren Newsletter zu erhalten

Um Interviews zu vereinbaren, fundierte Kommentare zu erhalten, schriftliche Beiträge anzufordern oder die neuesten Nachrichten über die Agentur zu erhalten, wenden Sie sich bitte an unseren Bereich Medienarbeit:

Kathy RobertsonHauptgeschäftsführerMedienarbeit und Unternehmenskommunikation

Email:Kathy Robertson

Tel.:(351) 211 21 02 00/32

Handy, Mobiltelefon.(351) 935 994 027

Kathy RobertsonEmail:Tel.:Handy, Mobiltelefon.